Im Landkreis Osterholz wird in den Jahren 2019 und 2020 das regionale Raumordnungsprogramm fortgeschrieben. Unter anderem auch in Lilienthal sind Kommunalpolitiker offenbar der Auffassung, dass im neuen regionalen Raumordnungsprogramm dafür Flächen ausgewiesen werden müssen. Nur dann könnte die kommunale Bauleitplanung die aufgrund der hohen Verschuldung der Gemeinde für notwendig gehaltene Wachstumsstrategie bei der Einwohner- und Gewerbeentwicklung realisiert werden.
Die vom Landkreis beauftragte CIMA Beratung und Management GmbH hat für den Zeitraum bis 2030 allein für Lilienthal einen Bedarf von 10,3 ha nur für Gewerbeflächen ermittelt. Das sind 103.000 qm, die zukünftig in Lilienthal versiegelt werden sollen. Was das für die Natur und die Menschen in Lilienthal bedeutet, sollte dringend in einem intensiven Diskurs vor Ort erörtert werden. Die Konflikte zwischen der Ökonomie und Ökologie liegen offen zu Tage. Für den gesamten Landkreis Osterholz wird ein zusätzlicher Bedarf von zusammen fast 500.000 qm Gewerbefläche ausgewiesen. Wo soll diese Entwicklung noch hinführen? Wachstum ohne Ende? Nach uns die Sintflut?
Wachstum (auch kommunales mit Flächenansprüchen) ist nicht die Lösung der Umweltprobleme, sondern das eigentlich Problem unserer Zeit. Eine auf Wachstum setzende Politik lässt sich kaum mit ökologischen Nachhaltigkeitszielen vereinbaren. Boden ist endlich! Die zunehmende Versiegelung des Bodens - manche sprechen von Flächenfraß - hat dramatische Auswirkungen auf die Umwelt und damit auf die Menschen.
Der Bayerische Rundfunk hat dieses Thema vor kurzem aufgegriffen. Ein Blick nach Bayern zeigt die Nutzungskonflikte auf. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=c-CXkyeG4y8&app=desktop
https://www.youtube.com/watch?v=c-CXkyeG4y8&app=desktop
In Lilienthal sollten nicht nur die Kreis- und Kommunalpolitiker die Zusammenhänge kritisch würdigen. Auch die interessierten Bürger*innen sind gefragt. Sie sollten darüber nachdenken, wie sie selbst und später die Kinder und Enkel leben möchten.
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